Nie war es einfacher, Schnäppchen zu jagen oder dem eigenen Kaufverlangen nachzugeben.
Das ist praktisch – führt aber bei vielen schnell zu Problemen. Aus dem recht folgenlosen Glücksgefühl im ersten Moment, Gewünschtes ergattert oder den besten Deal herausgehandelt zu haben, kann auf Dauer ein gefährlicher Sog werden, durch den man, gekoppelt mit der Erfahrung, negative Erfahrungen kompensieren zu können, schnell in eine Suchtspirale geraten kann. Kaufen folgt dann nur noch einem inneren Zwang, Waren werden angehäuft, die Übersicht geht verloren. Betroffene trudeln in finanzielle Probleme und soziale Isolation.
Tatsächlich ähneln die aufkommenden Symptome einer substanzgebundenen Abhängigkeit.
Hier geben jedoch nicht Drogen oder Alkohol einen Kick, sondern füttert der Kaufvorgang das Belohnungszentrum – egal, ob man das Gekaufte braucht oder nicht. Gleichzeitig formulieren Betroffene, dass das Kaufverlangen „stärker“ ist „als ich“ oder man „einfach magisch angezogen wurde“ – und Entzugserscheinungen wie inneren Unruhe, Unwohlsein oder gar psychosomatischen Erkrankungen auftreten, kann man dem Kaufverlangen nicht nachgehen.
Kaufsüchtige fokussieren sich nur noch auf das Thema „Kaufen“, das sie für sich als Fluchtburg aus dem Leben empfinden. Kaufsüchtige leiden so schnell an innerer Leere, Scham, Selbstmitleid und Hilflosigkeit. Um diese negativen Gefühle wieder auszugleichen geht man in Folge schnell wieder auf Shopping-Tour. Diese Spirale führt schließlich zum absoluten Kontrollverlust bis hin zum mentalen und finanziellen Konkurs.
Nicht selten landen dabei die jeweiligen Gegenstände unverpackt im Keller, werden versteckt oder landen im Müll. Meist wissen Kaufsüchtige nach einiger Zeit gar nicht mehr, dass sie bestimmte Waren besitzen. Das kann bis zum „Messie-Syndrom“ gehen, bei dem die Wohnung nur noch vollgestopft wird und ein menschenwürdiges Leben kaum mehr möglich ist.
Vermutet wird, dass für eine Kaufsucht verschiedenste psychologische, soziale und biologische Faktoren verantwortlich ist.
Therapeutisch betrachtet werden meist eine etwaige Entwicklungsproblematik und negativ förderliche Faktoren aus dem Individuum heraus oder auch entsprungen aus einem sozialen Umfeld, sprich:
- Welche Normen, anerzogenen Glaubenssätze oder Sozialisation wurden vermittelt und haben das Verhalten gefördert?
- Welche seelischen Verletzungen, Vernachlässigungen und Ablehnung liegen vor?
- Oder wo lagen ein inkonsequentes Verwöhnen oder eine Überversorgung vor, bzw. wurden materielle Güter übermäßig eingesetzt um zu belohnen oder zu bestrafen?
- Gab es ein „Lernen am Modell“, wurde also am elterlichen Modell gelernt, wie man Konsum zu Kompensationszwecken einsetzt?
- Besteht ein Problem damit, mit den Herausforderungen des Alltags aus eigener Kraft fertig zu werden. Ihr Verhalten ist daher überwiegend wenig absichtsgelenkt (intentional), zielgerichtet und von der Person gesteuert, sondern nonintentional, zufällig und von dem Bewusstsein durchdrungen, dass ihr Verhalten an den Umständen nichts ändern kann. Dies kann durch traumatische Lebenssituationen oder kritische Lebensereignisse im Erwachsenenalter wie lange Arbeitslosigkeit, unglückliche Beziehungen, Abhängigkeiten oder körperliche Versehrtheit verstärkt werden.
Die allgemeinen Therapieansätze sind vielfältig und beschäftigen sich vor allem mit den Ursachen der Kaufsucht, jedoch gibt es unterstützend auch konkrete verhaltenstherapeutische Leitlinien, die in ihrer Kombination Wirkung zeigen. Dazu gehört es,
- alle Kredit- und Kundenkarten abzugeben und nur noch bar zu zahlen,
- genau zu beobachten, welche Situationen oder Reize zum Kaufen anspornen, sich ihnen bewusst zu werden, sie zu meiden und/oder zu bearbeiten,
- Rabattaktionen und Hauptkonsumzeiten zu meiden,
- Bestände zu inventarisieren, zu ordnen, möglichst auch zu minimalisieren, vor allem jene, die nach dem Kauf „entzaubert“ und nun nicht mehr notwendig sind,
- beim Einkaufen einen Einkaufszettel zu nutzen,
- ein Haushaltsbuch zu führen,
- sich bei jedem „Einkaufskorb“ – egal, ob analog oder digital zu fragen: „Brauche ich das wirklich?“. Hier kann vor allem beim Internet-Einkauf die 24-Stunden-Regel helfen, nämlich, nie eine Bestellung direkt abzuschicken, sondern sie am nächsten Tag noch einmal zu überdenken.
Diese Maßnahmen ersetzten nicht die Notwendigkeit, Ursachen auf den Grund zu gehen und zu bearbeiten, sind aber ein erster Schritt hin zu einer Bewusstwerdung und Motivation, tiefer in die Therapie zu gehen und das Thema zufriedenstellen zu lösen.
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***** Roland (Google Rezension)
Ich kann Herrn Dr. Fuchs nur weiterempfehlen. Seine Art an die Dinge heranzugehen, hat mir sehr geholfen!
Die Gespräche mit Herrn Dr. Fuchs und die Behandlungen sind sehr angenehm und führen einem zum gewünschten Ziel.
Danke für Alles.
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Ich bedanke mich von Herzen ♥️ bei Dr. Fuchs. Durch seine wertschätzende und humorvolle Art fühlt man sich sofort sehr wohl😇.
Er findet schnell heraus warum und wo der Schuh 👞 drückt, und erarbeitet mit einem gemeinsam einen Weg in mehr Leichtigkeit. 🙌
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Danke für die Sitzungen, sie haben mir geholfen positiver die Welt zu betrachten. Gedankenruhe kehrte ein und einfach Ihre positive Ausstrahlung bewirkt etwas Positives im Menschen.
Ich habe mich wohl gefühlt und bin sehr dankbar dafür!